Das Hinterhaus ist besetzt!

Nachdem die Stiftung die klare Bereitschaft gegeben hatte die Häuser zu erwerben, wurde das Hinterhaus Anfang November von einer Gruppe besetzt. Diese Situation hat unsere Gruppe und das Projekt vor viele schwierige Fragen und Konflikte gestellt.

Eines der Hauptprobleme war, dass wir als Gruppe nicht die Eigentümer der Fläche waren, aber in dem Dialog mit den Besetzern als solche wahrgenommen wurden und so in eine schwierige Mittelssituation gebracht wurden. In unserer Gruppe bestand ein Zwiespalt zwischen der Sympathisanten, die Solidarität mit den Besetzern zeigten und anderen, die das Projekt durch die Besetzung in Gefahr sahen.

Einem großen Teil unserer Gruppe war allerdings unbegreiflich, warum ein Projekt des Mietshäusersyndikats, welches sich klar von Immobilienspekulationen und Ähnlichem abgrenzt und dem politisch entgegentritt, besetzt wird – und nicht andere Gebäude von Immobilienfirmen oder Spekulanten.

Es kam zu mehreren Treffen mit den Besetzern, sie traten auch selbst mit der Stiftung in Kontakt – doch leider konnte keine Lösung für beide Seiten gefunden werden. Letztlich kamen uns die Besetzer soweit entgegen, dass sie sich bereit erklärten, das Hinterhaus freiwillig zu räumen, sollte das Projekt durch die Besetzung zu scheitern drohen.

Die Edith Maryon Stiftung hat in ihrer Präambel verankert, nur unbewohnte Flächen und Gebäude für Projekte zu erwerben und weigerte sich, den Kaufvertrag zu unterzeichnen, solang die Besetzung anhielt. Daher sahen wir uns gezwungen, die Gruppe von Besetzern zu bitten, das Hinterhaus wieder zu verlassen.

Dies war eine schwierige Entscheidung, die uns als Gemeinschaft äußerst schwer fiel.